Frühstück gibt es heute morgen in einem Cafe an dem alten Markt, gegenüber vom Lübecker Rathaus. Durch die Fenster beobachten wir, wie sich die Gewerkschafter mit Fahnen und Musikinstrumenten für die Maikundgebung aufstellen.
Wir verlassen Lübeck in südlicher Richtung und kommen durch ein nettes Wohnviertel mit Backsteinhäusern in einem einheitlichen Stil; ich würde sagen, Gartenhausstil der 20er Jahre.
Wir erreichen dann wieder den Fluss Wakenitz und hier geht es über einen idyllischen Weg an dem Fluss entlang. Dort treffen wir auf Angler und auf das Ausflusschiff. Auch sind viele andere Radler ubterwegs.
Die Wakenitz geht dann in den großen Ratzeburger See über; der See ist wirklich recht groß und zieht sich über 10 km hin. Wir fahren auf einem gut befahrbaren geschotterten Weg an dem Westufer des Sees entlang.
Von dort geht es teilweise auf dem Radweg neben der B207 nach Mölln, der Stadt von Till Eulenspiegel. Hier verabschieden wir uns nach einem Besuch im Eiscafé vom Gerd, der am nächsten Tag wieder arbeiten muss. Am frühen Nachmittag und dem Sitzen im Freien wird es gleich wieder kühler, und wir müssen uns dicker ankleiden.
An dem Ziegelsee vorbei führt unser Track dann zu dem Lübeck-Elbe-Kanal. Der wurde im Jahr 1900 in Betriweb genommen,und war zu seiner Zeit ein ganz moderner Wasserweg. Mittlerweile gibt es kaum noch gewerbliche Schifffahrt auf dem Kanal, wir haben nur eine Handvoll Paddelboote auf dem Gewässer gesehen. Der Kanal selbst ist zumeist von Bäumen gesäumt, das Ufer und die Landschaft sind sehr einheitlich, so dass die Passage doch auf Dauer eintönig wird. Auf dem geschotterten Radweg an dem Kanalufer kommen wir aber schnell voran.
Ein highligt ist die Seilfähre Siebeneichen, mit der man den Kanal queren kann. Werner läss sich die Wasserhaltung der Kanals von dem Fährmann genau erklären. Der Ort liegt auf dem Scheitel des Kanals, und so strömt Wasser entweder nach Lübeck oder Lauenburg ab, je nachdem wie die Schleusentore geöffnet sind. Es gab bis zur Inbetriebahmen des neuen Kanals den Stecknitzkanal, der einst der erste Kanal mit einer Scheitelwasserhaltung in Deutschland darstellte. Um das hier nicht ausufern zu lassen, kann man das besser unter Stecknitzkanal nachlesen. Jedenfalls weis Werner jetzt, wo das Wasser bleibt.
An dem Ufer der Elbe liegt eine grosse Reederei, und wir überqueren auf der Brücke der B209 die Elbe, von der man das Panorama von Lauenburg gut überblicken kann.
Unser weitere weitere geplante Strecke führt am Elbe-Seitenkanal entlang. Der Kanal ist eigentlich noch landweiliger als der Elbe-Lübeck-Kanal. Das Kanalbett liegt zwischen sehr hohen Deichen, wohl um das Umland vor einer Überflutung bei Elbehochwasser zu schützen. Im Uland gibts auch nur Felder, die bei der Jahreszeit nur spärlich gegrünt sind. Ein Höhepunkt ist aber das moderne Schiffshebewerk, das wir nach einigen Kilometern erreichen. Ein hoch aufragendes Betonbauwerk, mit zwei Betontrögen. Da wir nicht in mit den Wassertrögen hinabgehievt werden, müssen wir die Steigung von 38 m zum Oberwasserr selbst erklimmen.
Und hier noch ein Blick in das Schiffshebewerk. Man sieht hier den Tro, in dem sich die Betonkonstruktion wiederspiegelt.