Gegen 9:00 Uhr packen wir die Räder; und wie man sieht es ist schon recht sonnig. Wir fahren wieder zur schwarzen Elster und fahren zumeist auf dem Deichradweg den Fluss hinunter.
Es ist fast windstill; die Windräder drehen sich nur ganz gemächlich.
Die schwarze Elster ist hier zwischen den Deichen eingesperrt. Der Radweg verläuft auf der Deichkrone, meistens ist er asphaltiert, manchmal auch nur geschottert. Da wenig Wind herrscht, kommen wir flott voran.
Kurz danach erfolgt der Ort Schilda. Heinz versucht zu erfahren, wo sich das legendäre Rathaus befindet (das ohne Fenster). Die Postbotin und Einwohner können aber nicht weiterhelfen, es soll hier kein Rathaus existieren.
In dem Dorfgasthof von Naunburg gibt’s Mittagessen (Bauernfrühstück ist hier der Renner: Bratkartoffeln, Rührei und Speck).
Wir sind im Bereich des Flaeming-Skates. In dem Dreieck Jüterborg, Dahme und Luckenwalde gibt es ein hervorragendes Netz von Wegen für Fahrradfahrer und Skater. Die Wege sind glatt asphaltiert und verlaufen quer durch die Wälder und durch die Dörfer. Man kommt hier fast unbehelligt vom motorisierten Verkehr komfortabel voran. Es geht teils durch Kiefern- und Birkenwälder und dann gibt es Abschnitte im offenen Terrain. Das Gebiet ist jedenfalls schwach besiedelt.
Wenn man dann rechts abbiegt, gelangt man zum Schloss. Das haben wir bereits vor einigen Jahren besucht, der Zustand hat sich nicht verändert.
Es geht dann weiter in nördlicher Richtung. Wir passieren einige kleinere Dörfer, nicht spektakuläres. Die Zeit scheint an vielen Orten stehen geblieben zu sein, die noch verbliebenen DDR-Gebäude verfallen.
Dann folgt auch schon Kummersdorf; der Name ist Programm. Das Gelände wurde zur Kaiserzeit, während der Nazidiktatur und in DDR-Zeiten militärisch genutzt. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte stand genug Raum für Raketenzielschießen zur Verfügung. Jetzt verfällt der militärische Komplex, das Ensemble dokumentiert so eine verflossene Zeit.
Jetzt wird nochmal kräftig in die Pedalen getreten, um unsere Unterkunft bei Sperenberg am Mellensee zu erreichen. Es gibt noch einige sanfte Anstiege, bis wir den Südausläufer des Sees in Klausdorf erreichen.
Die Pension „Heimat“ ist ein Gebäude aus der DDR-Zeit mit dem typischen grau-gelblichen Außenputz. Die Preise sind günstig und das Essen ist gut. Die Einrichtung ist etwas zusammengesucht, aber alles bestens und nicht überkandiert.
Und die Tagesetappe von 120 km ist doch auch nicht schlecht?!