Wir haben in einem Truckerhotel übernachtet. Der Mitarbeiter an der Rezeption war sehr an unserer Tour interessiert und erzählte von seiner Radtour in Luxemburg im Jahr 1988.
Gegen 10 Uhr starten wir und fahren weiter auf der Ss71. Es geht dann gleich bergan. Aber nicht so schlimm, die Steigung ist noch moderat (geschätzte 6 %) und die Bäume am Straßenrand spenden Schatten.
Dann erreichen wir eine steiles Bergmassiv auf dem die Stadt Orvieto liegt. Zuerst müssen wir allerdings 150 m hochkurbeln, um die Stadt in der prädestinierten Lage zu erreichen.
Die Stadt auf dem Berg ist gar nicht so klein; schmale Gassen und Plätze prägen das Stadtbild. Vor uns erhebt sich der Torre del Moro.
Höhepunkt ist der mittelalterliche Dom. Die mit Bildern reich bestückte Fassade kennt man bei gotischen Bauwerken bei uns nicht; wahrscheinlich lässt das gemäßigtere Klima hier zu, dass die Bilder die Zeit überstehen. Aus dem Reiseführer entnehmen wir, dass Päpste hier zeitweise residiert haben, als in Rom Zoff war. Wahrscheinlich fühlten die sich in der Stadt mit den steilen Zugängen sicher.
Wir verlassen Orvieto in südlicher Richtung. Es geht an Weinfeldern vorbei und gleich geht’s wieder bergan. Von weitem können wir den Dom auf dem Bergmassiv noch längere Zeit erkennen.
Nach einer Abfahrt erreichen wir den Ort Bagnoregio. Sieht erstmal ganz nett aus, wir fahren mal kurz in den Ort und trinken dann einen Cappucino.
Civita ist über einen Steg mit dem anderen Stadtteil verbunden. Der Ortsteil soll durch Aussteiger in den 1990er Jahren wiederbelebt worden sein; und jetzt ist er eine Touristenattraktion.
Es geht dann noch weiter in den Süden. Zuerst fahren wir an dem Basaltgebiet vorbei, das durch den Vulkanismus entstanden ist und jetzt wirtschaftlich abgebaut wird. Es folgen dann weit gezogene Hügelketten; hier wird auch viel Korn auf größeren Feldern angebaut.
Von weitem sehen wir die Stadt Montefiascone, die mit dem Dom Santa Margerita aus der Landschaft hervorragt.
Zum Zentrum geht es steil bergan. Wir fahren durch eine schmale Gasse neben dem Dom und landen in einem Labyrinth von Gassen. Viele enden dann an einer Treppe, die wir mit unseren bepackten Rädern nicht unbedingt nutzen möchten. Aber wie kommt das Auto bloss hierher? Wir haben das Rätsel nicht gelöst, und uns blieb dann nichts anderes über, als die Räder über eine Stufenrampe hochzuschieben.
Der Zeltaufbau um 21:00 Uhr erfolgt mal wieder im Dunkeln. Aber es klappt schon deutlich besser. Rainer geht noch im Lago Bolsena schwimmen, während Heinz die heiße Dusche bevorzugt. Der Tourbericht entsteht bei der Pizza; aber es wird dann doch ziemlich kühl bedingt durch den See. Der Rest dieses Tageberichte entsteht somit im Zelt, und es wieder 1 Uhr geworden.